Ist dir schon mal aufgefallen, dass wir alle Dinge erst sehen, wenn Licht darauf fällt?
Es macht auch einen Unterschied, wieviel Licht auf etwas fällt. Ebenso wie unsere Wahrnehmung davon abhängt, aus welcher Richtung Licht auf eine Sache fällt....
Wir sagen Licht „fällt“ auf eine Sache.... Woraus fällt es denn? Was ist die Quelle?
Nehmen wir mal an, es ist das Sonnenlicht, das vom Himmel auf die Erde und den Gegenstand, den wir betrachten herabfällt. Von oben nach unten fällt es herab....oder?
Nachts, wenn die Sonne sich dem anderen Teil unserer Erdkugel widmet, sehen wir tatsächlich nichts. Oder sagen wir mal: wenig. Umrisse, Schatten, Abstufungen von Schwarz und Grau. Es sei denn, wir machen Licht an. Eine Taschenlampe oder die Glühbirne an der Decke. Dann sehen wir wieder was.
Bis hierhin erstmal nicht erstaunlich, oder?
Wenn wir den Vorgang des Sehens im Innern unseres Auges betrachten, dann schauen wir auf Stäbchen und Zapfen, Netzhäute, Nerven und Linsen, die allesamt eine wundersame, gut orchestrierte Arbeit machen.
Wusstest du, dass Menschen, die im Laufe ihres Lebens das räumliche Sehen eingebüßt haben, über die erstaunliche Fähigkeit verfügen, dass ihr Hirn den Teil des Raumes „ersetzt“ und vervollständigt, den sie rein organisch gar nicht mehr sehen können. Auch hier stellt sich eine interessante Frage: Wer sieht eigentlich? Das Auge oder das Hirn?
Und wer kennt es nicht, dass Dinge auf uns sehr unterschiedlich wirken, je nachdem in welcher Stimmung wir sie betrachten.
Mit Kummer im Herzen sehen Wände kahl aus und die Bäume im Wald sind dunkel und kalt. Mit freudigem Gemüt tanzen Farben zwischen Mauerresten und der gelbe Himmelsball spielt mit den Formen.
Wenn die Sonne tief steht, wirft alles lange Schatten. Steht sie hoch am Himmel, sind Schatten und Licht eins. Und doch ist es der selbe Gegenstand auf den wir schauen, die selbe Straße, der selbe Mensch, der selbe Baum.
Im Frühling und Herbst scheinen alle Dinge bewegt und der Horizont ist weit. Eine Zeit der Sehnsucht... Im Sommer und Winter scheinen Zeit und Raum stehenzubleiben und verharren in einem Status quo.
Die Hitze flirrt, die Kälte klirrt.
In einem zarten Rosa beginnt der Tag, mittags ist das Licht fast weiß und abends verschwindet es golden am Horizont. Alles was wir betrachten, sehen wir in ebendiesem Licht. Mal wolkenverhangen, mal gewitterfarben, mal grell, mal zart.
Das Auf und Ab von Energien, Lichteinfall und Stimmungen beeinflussen, was wir sehen und vor allem: Wie wir es sehen.
Die Dinge so zu betrachten, gefällt mir.
Und zwei wirklich spannende Fragen finde ich:
Was ist die Quelle allen Sehens?
Wer sieht?
Solche Fragen führen mich nach Hause.
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Monika (Sonntag, 18 August 2024 11:46)
Eine besondere Beobachtungsgabe an den Naturkreisläufen und philosophische Gedanken zeichnen diesen Beitrag aus. Danke liebe Frauke...